Die diesjährige Sonnengang-Uhr-Präsentation anlässlich des Tags des offenen Denkmals stand – poetisch gesprochen – „unter einem besonderen Mond“. Während die Sonne mittags durch das Blätterdach der hohen Bäume gut beobachtbar war, zog die abnehmende Mondsichel weiter rechts am strahlend blauen Himmel ihre Bahn in einer großen Lücke zwischen den Baumkronen.
Mit Hilfe des Sonnenzeigers war sofort erkennbar, dass diese Mondbahn noch deutlich höher als die höchste Bahn war, die die Sonne zur Sommersonnenwende im Stadtpark erreichen kann. Dies hängt damit zusammen, dass die Mondumlaufbahn um 5° gegenüber der Ekliptik geneigt ist. Das Maximum der Mondbahnhöhe, das der Mond in diesen Monaten durchläuft, wird erst in gut 18 Jahren wiederkehren. Dies entspricht dem Zeitabstand zwischen den sogenannten Mondknoten.
Wie anders sich der Mond im Vergleich zur Sonne verhält, erläuterte Herr Schuler, der Erfinder der Mondgang-Uhr, dem staunenden Publikum: „Vor 14 Tagen waren die Mondbahnen noch ganz niedrig und jetzt sehen wir diese sehr hohen Bahnen. Was die Sonne in einem Jahr macht, von den hohen Sonnenbahnen im Sommer hin zu den tiefen im Winter und wieder zurück, das macht der Mond in nur 27 Tagen, innerhalb eines siderischen Monats.“
Die fortlaufend stattfindenden Präsentationen fielen dieses Jahr aufgrund des Besucherinteresses erstaunlich oft richtig umfangreich aus. Dabei wurde wiederholt auch das Thema Mond angesprochen, auf das nun erstmals auf völlig neue Art und Weise eingegangen werden konnte. Die sich abzeichnende Möglichkeit, eine Mondgang-Uhr zu ergänzen, stieß durchgängig auf viel Zustimmung und Staunen. Spontan wurden viele Erlebnissen, Fragen und Ideen zum Mond eingebracht.
Soweit wir erinnern, hat es bei keinem vorherigen Präsentationstermin eine so gute und stabile Wettervorhersage schon mehr als fünf Tage vorher gegeben. Dafür gestaltete sich die Suche nach einer privat ausleihbaren Zugmaschine so schwierig, dass eine kostenpflichtige Anmietung organisiert werden musste. In letzter Minute ergab sich dann doch noch eine sehr bequeme Privatlösung, bei der dann aber vor dem ersten Transport ein technischer Defekt auftrat. Nach zwei Stunden waren alle Reparaturversuche gescheitert und keine Chance auf Realisierung der Präsentationstermine mehr zu sehen. Nur glücklichen Umständen und zwei engagierten Unterstützern ist es zu verdanken, dass dieses so erfolgreiche Präsentationswochenende letztlich doch noch stattfinden konnte. Deshalb auch an dieser Stelle noch einmal ganz herzlichen Dank an alle Unterstützerinnen und Unterstützer für ihren großen Einsatz.