Von Martin Zarth
2011 war für das Projekt Sonnengang-Uhr des Stadtpark Vereins ein sehr erfolgreiches Jahr.
Bei den Präsentationen in der vergangenen Saison hat sich das 4m-Kernmodell außerordentlich bewährt. Es war im Frühjahr aus dem Stegmodell von 2007 herausgetrennt und mit einem neuen, leichteren Sockel versehen worden. Es verfügt über fast alle astronomischen Funktionen und Bauteile.
Bei meist gutem bis sehr gutem Wetter konnten 9 ganz- und 3 halbtägige Präsentationen realisiert werden: 3 davon in Kooperation mit dem Planetarium und Schulen auf der Wiese direkt vor den Wasserbecken und 5 vor Ort zwischen den Treppen am Stadtparksee. Dabei ließen sich über 1000 Stadtparkbesucher und 5 Schulklassen die Modelle vorführen und das Kunstprojekt erläutern. Das Projekt wurde erneut im Winterhuder Wochenblatt sowie in einem Artikel der Deutschen Presseagentur (DPA) vorgestellt.
Höhepunkt der Präsentationen war immer wieder die Breitengradeinstellung, die dank verbesserter Technik mühelos vom Nordpol bis fast zum Äquator verstellbar war. Bei der Vorführung der zwei jährlichen Zenitstände, die im Bereich südlich des Wendekreises auftreten, ergaben sich spannende Bezüge zum „Universum der Maya“, das derzeit im Planetarium läuft.
Erneut erlebte die Arbeitsgruppe ein großes Spektrum positiver bis hin zu begeisterter Rückmeldungen zum Projekt … und tatsächlich fast keine ablehnenden Äußerungen. Bereits Vorschulkinder fühlten sich vom Modell angezogen, stellten teils beeindruckende Fragen und nahmen erste Eindrücke über die Himmelsrichtungen, den Sonnenlauf und die Sonnengang-Uhr mit. Schulklassen stürzten sich neugierig auf das Modell, erforschten es begierig und folgten den Vorführung erstaunlich ausdauernd. Es bildet sich mehr und mehr eine Vision von Kindergenerationen, die zukünftig von klein auf mit der Sonnengang-Uhr groß werden, die dabei spielerisch ein tiefes, intuitives Wissen vom Sonnen- und Jahreslauf entwickeln, die sich dadurch viel stärker mit den das Leben tragenden Naturvorgängen verbinden können und die damit eine wertvolle Grundlage für ihre spätere, mehr rationale, schulische Bildung in diesen Bereichen haben.
Bei Erwachsenen tauchten immer wieder Aha-Erlebnisse auf, endlich etwas von dem in der Schule behandelten oder im Alltag erlebten jetzt wirklich zu verstehen. Einige Fachleute erfragten auch noch die letzten Details des Uhrwerks, während sich andere ausführlich zur künstlerischen Gestaltung des Objekts und zu seiner Einbindung in das Parkumfeld einbrachten.
Verteilt über die vielen Gruppen eines Tages wurden meist alle Themen des inzwischen sehr umfangreichen Präsentationsprogramms abgefragt. Zunehmend mehr wirkt das Programm der gesamten Installation in sich abgerundet und vollständig. Die derzeitige Ausgestaltung der Modelle und des Projekts hat sich sehr weitgehend bestätigt. Zusätzlich sind wertvolle Ideen für Ergänzungen im Detail sowie Kontakte zu neuen Mitstreitern entstanden. Damit stehen jetzt wieder verstärkt die weitergehenden, zunächst noch ehrenamtlichen Planungen durch Fachleute an, die als Grundlage für die Genehmigungsphase erforderlich sind.
An dieser Stelle auch noch einmal einen großen Dank an alle Mitstreiter, ohne deren teils enormen Einsatz die Präsentationen so gar nicht möglich gewesen wären und deren großzügige Sach- und Geldspenden der Arbeitsgruppe dieses Jahr einen „ausgeglichenen Haushalt“ beschert haben.