Beim Jahresring sind zusätzlich zu den vier Anfangstagen unserer üblichen Jahreszeiten auch die vier Tage genau in ihrer Mitte gekennzeichnet. Diese sogenannten Speichentage vierteln den Jahresring X-förmig.
Vom 6. Mai bis 7. August erstreckt sich ein Vierteljahr der hochstehenden Sonne, in dem sich die Höhe der Sonnenbahnen nur um 15% ändert. Im darauffolgenden Vierteljahr bis zum 7. November senken sich die Sonnenbahnen dann ziemlich schnell sehr weit (um 70%) herab, und entsprechend stark verkürzen sich die Tage.
Im unteren Vierteljahr der tiefstehenden Sonne gibt es dann wieder nur die geringen Veränderungen bis zu 15%. Am 3. Februar schließlich beginnt das Vierteljahr der aufsteigenden Sonnen, in dem die Sonnenbahnen wieder um 70% höher steigen.
Fühlt man sich in den Jahreslauf ein wenig hinein, dann merkt man, dass im Bereich der Speichentage die jahreszeitlichen Veränderungen am stärksten erlebbar sind. In gewisser Weise kann man davon sprechen, dass die Speichentage das Jahr in vier gefühlte Jahreszeiten einteilen. Die Kelten und andere Urvölker lebten mit diesen gefühlten Jahreszeiten. Bei den Kelten hießen die Speichentage, die sie groß feierten, Beltane (6.5.), Lughnasadt (6.8.), Samhain (7.11.) und Imbolc (3.2.). Die beiden letzteren korrelieren mit den christlichen Festen Aller Seelen und Maria Lichtmess.